Trauer darf sein – Freude auch!

Ein ganzheitlicher Blick auf Verluste.

Trauer ist eine der intensivsten Erfahrungen, die wir im Leben machen können. Sie trifft uns, wenn wir einen Verlust erleben – sei es der Verlust eines geliebten Menschen, einer Beziehung, der Gesundheit oder einer Lebenssituation. Doch so schmerzhaft Trauer auch sein mag, sie ist ein wesentlicher Teil des Lebens und kann uns, wenn wir ihr Raum geben, tiefe Einsichten und Heilung schenken. 

Es war mir eine große Freude im letzten Jahr, als Gast im Podcast der Wolkenpusterei von Nicole Hasenclever, ein Interview zu genau diesem Thema zu führen. Nicole ist Coach & Expertin für die innere Kraft. In unserem Gespräch haben wir uns intensiv über die Bedeutung des Zulassens von Trauer, die Notwendigkeit von Selbstfürsorge in schweren Zeiten und die heilende Verbindung von Trauer und Freude ausgetauscht. Wir haben auch darüber gesprochen, wie Methoden wie Reiki helfen können, den Körper und den Geist in die Ruhe zu bringen, Schmerz loszulassen und neue Perspektiven zu finden. Dieses Interview bietet wertvolle Impulse, und ich lade dich herzlich ein, am Ende dieses Artikels über den Backlink hineinzuhören. 

In diesem Artikel möchte ich dich dazu ermutigen, deine Trauer zuzulassen, gut für dich zu sorgen und auch die Freude, die vielleicht wieder leise anklopft, zu begrüßen. Beides hat seinen Platz. Lass uns gemeinsam erkunden, warum Trauer sein darf und wie sie sich mit Freude verbinden kann. 

Warum wir Trauer integrieren und Freude zulassen dürfen

Trauer ist ein natürlicher Teil des Lebens

Trauer ist eine natürliche Reaktion auf Verluste. Sie zeigt uns, wie tief uns ein Mensch, ein Erlebnis oder ein Lebensabschnitt berührt hat. Doch in unserer Gesellschaft wird Trauer oft als etwas gesehen, das schnell überwunden werden muss. Wir bekommen Sätze zu hören wie: „Du musst stark sein!“ oder „Das Leben geht weiter!“. Das kann dazu führen, dass wir versuchen, unseren Schmerz zu verdrängen – in der Hoffnung, dass er von allein verschwindet. 

Doch Trauer verschwindet nicht, wenn wir sie ignorieren. Stattdessen sucht sie sich andere Wege, um sich bemerkbar zu machen – oft in Form von innerer Unruhe, Schlaflosigkeit oder sogar körperlichen Beschwerden. Indem wir die Trauer zulassen, geben wir uns selbst die Chance, den Verlust zu verarbeiten und nach und nach zu heilen. 
Trauer zu fühlen bedeutet nicht, schwach zu sein. Es bedeutet, menschlich zu sein. 

Jeder Mensch trauert auf seine ganz individuelle Weise. Hier gibt es kein richtig und falsch. Wichtig ist, die Trauer anzunehmen und da sein zu lassen, ohne inneren Widerstand. Auch wenn es Trauerphasen gibt, die wir fast immer durchlaufen, hat auch hier jeder sein eigenes Tempo und seinen eigenen Ablauf. 

Freude in Zeiten der Trauer 

Viele Menschen empfinden Schuld, wenn sie während einer Trauerphase Momente der Freude erleben. Vielleicht lachst du plötzlich wieder über eine Komödie im Kino oder teilst mit deinem Kind oder Freunden ein herzliches Lachen über einen Witz. Vielleicht spürst du Freude, wenn du einen sonnigen Tag genießt, das leckere Abendessen was du gekocht hast oder wenn du ein unerwartetes Lächeln von einem Fremden bekommst. Vielleicht berührt es dich, wenn du die wärmenden Strahlen der Sonne auf deiner Haut spürst, den spielenden Kindern im Park zuschaust oder einen Moment der Ruhe inmitten der Natur findest. Es könnte auch ein Gefühl der Freude aufkommen, wenn ein vertrautes Lied dich zum Tanzen bringt. Das ist nicht falsch. Es ist menschlich. Gönne dir mal Erholung von der Trauer.

Trauer und Freude schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Sie können Hand in Hand gehen. Die Freude erinnert uns daran, dass es trotz des Verlustes noch Licht in unserem Leben gibt. Sie gibt uns Kraft, weiterzumachen. Und sie ist ein Zeichen dafür, dass wir beginnen, die Trauer zu integrieren, statt sie zu verdrängen. Du darfst beides spüren: den Schmerz und die Freude. Es ist genau diese Mischung, die uns wieder ins Gleichgewicht bringt. 

Erlaube dir, Dinge zu tun, die dich früher glücklich gemacht haben, auch wenn es sich anfangs ungewohnt anfühlt. Wichtig ist, dass du dir diese Momente der Freude ohne Schuldgefühle erlaubst. Sie sind kein Verrat an deinem Verlust, sondern ein Zeichen deiner inneren Stärke und deines Wunsches, das Leben in seiner gesamten Bandbreite zu erfahren. Freude in Zeiten der Trauer zu spüren, bedeutet nicht, den Schmerz zu leugnen, sondern ihn sanft zu umarmen und gleichzeitig Raum für Licht und Hoffnung zu schaffen. Mit der Zeit wird es dir immer leichter fallen, täglich ein bisschen Freude in dein Leben einzuladen und Beides als wertvolle Teile deines Heilungsprozesses anzunehmen.

Mir hat es in meinen Trauerprozessen sehr geholfen, mich täglich über die kleinen Dinge im Alltag zu freuen, dankbar für diese zu sein und sie mir dann aufzuschreiben. Ganz gleich ob es die Freude über die blühenden Blumen in meinem Garten waren, der Schmetterling der vorbeiflog oder ein fröhlicher Moment mit meiner Tochter.
Das regelmäßige Aufschreiben von Dingen, für die man dankbar ist, ist wie ein „Mentaltraining“ für das Gehirn. Auf Dauer fördert es eine positive Grundeinstellung, reduziert Stress, stärkt soziale Bindungen und wirkt sich positiv auf die körperliche Gesundheit aus. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bereits wenige Wochen täglicher Dankbarkeitsübungen zu messbaren Verbesserungen in Stimmung, Wohlbefinden und sogar der Immunfunktion führen können. 
Auch wenn es manchmal anstrengend scheint und Überwindung kostet, es lohnt sich, denn jeder noch so kleine Schritt Richtung Wohlbefinden ist Gold wert.

Die heilende Kraft des Reiki 

Sanfte Energie für Körper und Seele

In meiner Arbeit habe ich erlebt, wie wertvoll ganzheitliche Ansätze in der Trauerbewältigung sind. Eine Methode, die ich besonders schätze, ist Reiki. Reiki ist eine sanfte Energiearbeit, die den gesamten Menschen anspricht – Körper, Geist und Seele. Sie kann helfen, innere Blockaden zu lösen, Stress abzubauen und das emotionale Gleichgewicht wiederzufinden. 

Für mich war Reiki ein Anker in der Trauerzeit. Die Reiki-Behandlungen gaben mir die Möglichkeit, mein Gedankenkarussell zu stoppen, Anspannungen loszulassen und wieder in Kontakt mit meinem Inneren zu kommen. 
Durch einen Perspektivwechsel in deine innere Welt und durch die Energiearbeit des Reiki kannst du den Schmerz loslassen und Raum für Heilung schaffen, während die Trauer dich weiterhin liebevoll begleiten darf. 

Selbstfürsorge ist notwendig

Sorge in Zeiten der Trauer gut für dich

Trauer ist nicht nur eine emotionale Belastung, sondern beansprucht auch unseren Körper. Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit oder sogar Herzrasen und Muskelverspannungen – all das kann uns in Phasen der Trauer begleiten. Unser kompletter Energiehaushalt wird herausgefordert. 

Deshalb ist es gerade in solchen Zeiten so wichtig, gut für sich zu sorgen. Trauerbewältigung beginnt mit Selbstfürsorge. Selbst kleine Rituale können helfen, Stabilität und Trost zu finden: ein Spaziergang in der Natur, das Führen eines Tagebuchs, Yoga oder Meditation. Auch das Pflegen von Routinen – sei es durch regelmäßige Mahlzeiten oder feste Schlafzeiten – kann dir dabei helfen, wieder Boden unter den Füßen zu spüren. 

Vergiss nicht: Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Du darfst dir erlauben, dich selbst an erste Stelle zu setzen. Das bedeutet auch, Hilfe anzunehmen, wenn du sie brauchst – sei es durch Gespräche mit Freunden, die Teilnahme an einer Trauergruppe oder durch professionelle Begleitung.